Um Immobilien bezüglich ihrer Energieeffizienz miteinander vergleichen zu können, gibt es die Energieeffizienzklassen für Gebäude. Welche Klassen es genau gibt und was die einzelnen Klassen bedeuten, ist einen genaueren Blick wert.
Mit den Energieeffizienzklassen ist es möglich, dass der gesamte Energiebedarf eines Objekts transparent und übersichtlich bewertet werden kann. In die Bewertung fließen dabei alle relevanten Details ein, die den Energiebedarf betreffen. Maßgeblich ist zunächst der Primärenergiebedarf. Jedoch wird bei der Einstufung auch auf die Wärmedämmung, die Gebäudedichtheit, die genaue Art der Heizungsanlage und de n eingebauten Energieträger geachtet.
Die Rolle des Energieausweises bei Verkauf oder Vermietung
Interessant sind die Energieeffizienzklassen unter anderem beim Kauf oder bei der Miete von Immobilien. Laufende und zukünftige (Energie)-Kosten können so nämlich gut eingeschätzt werden. Die Energieeffizienzklasse steht im Energieausweis. Dort werden die Klassen von A++ bis G angeführt und gezeigt, in welche Klasse das jeweilige Gebäude eingestuft worden ist. Wer den Verkauf oder die Vermietung einer Immobilie plant, für den ist gut zu wissen, dass der Energieausweis schon beim ersten Besichtigungstermin vorhanden sein muss.
Gute Energieeffizienz erhöht den Wert der Immobilie
Je energieeffizienter die Immobilie ist, desto höhere Verkaufs- und Vermietungspreise können damit erzielt werden. Da der Energieausweis mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben ist und durch die klare und transparente Darstellung der Energiebedarf einfach abzuschätzen ist, legen potentielle Interessierte immer größeren Wert auf eine hervorragende Einstufung. Generell hat sich die Energieeffizienzklasse zu einem wichtigen Merkmal für die Bewertung des Werts einer Immobilie entwickelt. Natürlich sind weiterhin auch konventionelle Kriterien wie Lage, Größe und Baujahr bedeutend. Jedoch gehört die Energieeffizienzklassen nun zu den entscheidenden Kriterien dazu.
Die Einteilung: Von A++ bis G
Beim Energieausweis nach OIB 2015 erfolgt die Einteilung in die Klassen A++ bis G in vier Kategorien:
- HWBRef (ohne Berücksichtigung der Wärmerückgewinnung einer Komfortlüftung)
- Primärenergiebedarf
- CO2
- Gesamtenergiefaktor (fGEE)
A++ bis G bei HWB
Bei der Einordnung des HWB in die Klassen A++ bis G ist zu erwähnen, dass die gesamte Haustechnik bleibt bunberücksichtigt.
Achtung Darstellung entspricht dem HWB (inkl. Berücksichtigung der Wärmerückgewinnung bei der Komfortlüftung) und nicht mit dem HWBRef.
- A++ max. 10 kWh/m² BGF-Ref
- A+ max. 15 kWh/m² BGF-Ref (Passivhaus)
- A max. 25 kWh/m² BGF-Ref (Niedrigenergiehaus)
- B max. 50 kWh/m² BGF-Ref (Energiesparhaus)
- C max. 100 kWh/m² BGF-Ref
- D max. 150 kWh/m² BGF-Ref
- E max. 200 kWh/m² BGF-Ref
- F max. 250 kWh/m² BGF-Ref
- G über 250 kWh/m² BGF-Ref
Hinweis: Für Neubauten gilt der Anspruch, mindestens Energieklasse A zu erreichen. Bei Sanierungen sollte zumindest Klasse B das Ziel sein.
Unterschied HWB zu HWB Ref
Seit der OIB-Richtlinie 2015 wird nicht mehr der HWB sondern der HWBRef bewertet. Jedoch wird beim HWBRef die Wärmerückgewinnung einer Komfortlüftung nicht mit einbezogen.
Fazit
Zwar gibt es für Immobilien mit einer niedrigen Energieeffizienzklassen-Bewertung keine gesetzliche Pflicht zur Sanierung oder Modernisierung, dennoch ist es von großem Vorteil die bestmögliche Energieeffizienzklasse anzustreben. Wer eine Immobilie mit niedriger Energieeffizienzklasse kauft, kann mit einer energetischen Sanierung leicht eine bessere Energieeffizienzklasse erreichen. Je geringer der Energiebedarf eines Gebäudes, desto umweltfreundlicher ist es. Außerdem erhöht sich der Wert des Gesamtobjekts. Womit es sich auch bei einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise (höherer Verkaufswert oder Mieteinkünfte) lohnt.